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Thomas Müller ist in Gera Held der Herzen geworden
» zurück"Ich hätte nicht mal gedacht, dass ich in die engere Auswahl komme", sagte Müller. "Helden sind Sie alle", entgegnete der Initiator der Aktion und Stifter des Preisgeldes, der Geraer Unternehmer Mike Fischer. Er meinte die fünf außergewöhnlichen Geraer, die in unserer Zeitung porträtiert wurden und die durch ihr Herz und ihre Leidenschaft in ihrem täglichen Tun auffallen, ohne dabei ständig im Rampenlicht zu stehen. Elke Kolb, Leiterin der Jugendbibliothek, der umtriebige Langenberger Lehrer im Ruhestand Roland Erkenbrecher, Ida Keller-Taubmann, die Flüchtlingskinder betreut und als Hospizhelferin im Einsatz ist, und Annegret Ueberschär, die in der ambulanten Behindertenarbeit ihre Erfüllung findet, gehörten dazu.
Und eben Thomas Müller, der Bürgerbeamte, und ein, wenn nicht das Gesicht der Geraer Polizei, wie Michael Zimmermann sagt: "Wenn man mit ihm in der Stadt unterwegs ist, kommt man keine zehn Meter, ohne dass ihn jemand grüßt." Das liegt daran, dass er als Bürgerbeamter in alle Ortsteile, in die Stadtteilbüros, in die Verwaltung und zu den verschiedensten sozialen Trägern Kontakt hält. "Er ist der Mann der vielen kleinen Dinge, er hat das Ohr an der Masse, auch in den Randbereichen von Gera", sagte Polizeichef Röder, der die Bedeutung der Funktion des Bürgerbeamten unterstreicht, die so in größeren Städten eigentlich gar nicht vorgesehen ist.
Röder stehe zum Bürgerbeamten-System, sagt er, weiß aber auch, dass er in Thomas Müller genau die richtige Persönlichkeit für die Aufgabe gefunden hat. Es ist gerade seine freundliche, offene und herzliche Art, die ihn auszeichnet und für die er nach dem Zeitungsbericht "unwahrscheinlich viele positive Reaktionen" erntete. "Auch in den sozialen Netzwerken, wo man als Polizist nicht nur Freunde hat, waren die Reaktionen allesamt positiv. Dann habe ich meine Arbeit offenbar richtig gemacht." Wobei Arbeit und privates Engagement bei ihm fließend ineinander übergehen. "Erst am Dienstag hatte ich wieder einen Vortrag über Taschendiebstahl bei Jugendlichen mit Behinderung in der Diakonie", sagt Müller: "Das ist auch für mich schön, wenn die sich am Ende so freuen und mich drücken."
Mike Fischer hob gerade Müllers Arbeit mit Jugendlichen hervor. Mit Blick auf den gelernten Beruf des 59-Jährigen meinte Fischer: "Aus Ihnen wäre auch ein guter Maler und Tapezierer geworden, denn nicht das, was Sie machen, sondern wie Sie es machen, ist entscheidend." Roberto Tamaske, der wie Juliane Koziol, Sybille Mergner, Pfarrer Andreas Schaller und Lokalredaktionsleiterin Sylvia Eigenrauch zur Jury von "Held der Herzen" gehört, meinte: "Hoffentlich gibt es auch in Zukunft noch ein paar Müllers".
Einzig die Frage nach der Verwendung der 1500 Euro Preisgeld konnte Thomas Müller nicht beantworten. Fest steht nur, dass er sie wegen sehr strenger Vorgaben zur Korruptionsabwehr bei der Polizei nicht behalten wird. "Das Geld wird sicher in einer gesellschaftlichen Einrichtung Anklang finden", sagt der Held der Herzen 2017.
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Quelle: www.otz.de